In der November-Sitzung wurde im Gemeinderat über Formen des Gedenkens an die jüdischen Mitbürger in Ilvesheim, die während der NS-Herrschaft aus unserem Ort vertrieben und getötet worden sind, beraten. Im Anschluss daran wurde auch in der Öffentlichkeit lebhaft über dieses Thema diskutiert. Dabei schlug unser Altgemeinderat Franz Crönlein die Ausschilderung des jüdischen Friedhofs als eine Form der Erinnerung und als Mahnmal für kommende Generationen vor.
Mit Ausnahme des jüdischen Friedhofs erinnert kaum noch etwas aus dieser Zeit an die jüdischen Menschen, die bis zum Krieg lebendiger Teil unserer Gemeinde waren. Die Synagoge, die heute noch in der Hauptstraße exisitiert, ist als solche nicht zu erkennen und trägt bisher auch keine Erinnerungstafel. Zum Gedenken an die Deportation wurde auf Initiative einiger engagierte Bürger, die sich im Rahmen der Zukunftswerkstätten zusammengefunden hatten, ein Mahnmal vor der Bibliothek errichtet. Der jüdische Friedhof aber ist ein unübersehbares Denkmal, das verdeutlicht, dass Juden hier in Ilvesheim gelebt und gewohnt haben und hier ihre Heimat hatten.
Um die Erinnerung an diese Zeit wach zu halten, sollte der jüdische Friedhof mehr in das Bewusstsein der Ilvesheimer gerückt werden. Eine Ausschilderung des Friedhofs von der Feudenheimerstraße würde dazu beitragen, dass dieser Ort nicht in Vergessenheit gerät, und vielleicht sogar bei manchem das Interesse für diesen besonderen Ort und seine Geschichte wecken.
In der letzten Gemeinderatssitzung votierte der Gemeinderat einstimmig für den Antrag der CDU. Abzuklären ist noch von Seiten der Verwaltung, ob es eine einheitliche Beschilderung jüdischer Friedhöfe in unserer Region gibt. Falls nicht, besteht Einigkeit, dass die Ausschilderung des jüdischen Friedhofs kein gewöhnliches Straßenschild sein sollte, sondern der Besonderheit des Ortes auch bei der Auswahl des Schildes Rechnung getragen werden soll. Nun hoffen wir gemeinsam auf eine zeitnahe Umsetzung und werden dann hoffentlich auch bald unsere geplante Begehung des Friedhofs mit unserem Historiker Herr Enzenauer nachholen können, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste.

Dr. Katharina Kohlbrenner

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