An diesem Tag feiern wir traditionell das Überwinden einer Grenze, die vor 60 Jahren in den frühen Morgenstunden des 13. Augusts 1961 buchstäblich in Stein gehauen und in den folgenden 28 Jahren ihres Bestehens durch Beton, Stacheldraht, Selbstschussanlagen und Todesstreifen zu einem menschenverachtenden Instrument der SED-Bonzen ausgebaut wurde. Die DDR schaffte es nicht, ihre Bewohner von der Idee des Sozialismus zu überzeugen. Die Menschen der damaligen Ostzone stimmten mit den Füßen ab, indem sie den sozialistischen Osten in Scharen verließen, und das Politbüro konnte dem nichts anderes entgegensetzen als mit dem Bau einer Mauer längs durch Deutschland sein Volk einzusperren und zu entmündigen. Reisefreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Rechtstaatlichkeit, Versammlungsfreiheit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit, um nur einige der im Grundgesetz fest verankerten Werte zu nennen, galten nicht mehr, stattdessen herrschten Gewalt, Einschüchterung, Willkür und Psychoterror gegen die eigenen Leute.
Diese Mauer trennte 28 Jahre lang bis 1989 nicht nur Deutschland, sondern auch Europa und die restliche Welt. Es ist dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl und seinem besonderen Gespür für die Einmaligkeit dieser historischen Chance zu verdanken, dass diese Trennung überwunden werden konnte.
In Kooperation mit den Stadtverbänden Ladenburg und Schriesheim fand in diesem Jahr der Festempfang anlässlich dieses bedeutsamen Tages in Ilvesheim statt. Neben den Vorsitzenden Christiane Haase (Schriesheim) und Dr. Bastian Schneider (Ladenburg), Gemeinderätin Barbara Hefner und Altgemeinderat Bernhard Wagner sowie dem Heidelberger Stadtrat Alexander Föhr konnte die Vorsitzende Sandra Bühler als Vertreter der Gemeinde den stellvertretenden Bürgermeister Michael Haug begrüßen. Er erinnerte in seinem Grußwort, was es heißt tatsächlich „eine Wahl“ haben zu können, und mahnte mit Blick auf manch selbsternannte, „schräg denkende Demokratiebewahrer“, nicht das Unrecht einer Diktatur in unserer freiheitlichen Demokratie vermeintlich wiederfinden zu wollen. Dr. Karl Lamers, der nach 27 Jahren sein Bundestagsmandat abgibt, wies darauf hin, dass die Mauer nicht von West nach Ost eingerissen wurde, sondern in umgekehrter Richtung. Der 3.Oktober sei ein Geschenk gewesen, wenn auch "erstritten und erkämpft".
Festredner Dr. Albrecht Schütte, MdL, machte in seiner Rede klar, dass die Wiedervereinigung nach dem Fall der Mauer keine Selbstverständlichkeit und für Westdeutschland zwar ein immenser finanzieller Kraftakt war, für die Menschen der DDR aber ihr persönliches Leben komplett umgekrempelt wurde. Er wünscht sich, dass an diesem Tag nicht nur daran gedacht werde, was nicht gut gelaufen, sondern auch an das, was bereits erreicht worden sei. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
Dank an Marlene Edler & Christian Krämer für die musikalische Begleitung, an Herrn Leuze für seine Unterstützung und an alle Helfer.
/Sandra Bühler

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