In der November-Sitzung wurde im Gemeinderat über Formen des Gedenkens an die jüdischen Mitbürger in Ilvesheim, die während der NS-Herrschaft aus unserem Ort vertrieben und getötet worden sind, beraten. Im Anschluss daran wurde auch in der Öffentlichkeit lebhaft über dieses Thema diskutiert. Dabei schlug unser Altgemeinderat Franz Crönlein die Ausschilderung des jüdischen Friedhofs als eine Form der Erinnerung und als Mahnmal für kommende Generationen vor.
Mit Ausnahme des jüdischen Friedhofs erinnert kaum noch etwas an die Zeit, in der jüdische Menschen lebendiger Teil unserer Gemeinde waren. Der jüdische Friedhof aber ist ein unübersehbares Denkmal, das verdeutlicht, dass Juden hier in Ilvesheim gelebt und gewohnt haben und hier ihre Heimat hatten.
Um die Erinnerung an diese Zeit wach zu halten, sollte der jüdische Friedhof mehr in das Bewusstsein der Ilvesheimer gerückt werden. Eine Ausschilderung des Friedhofs von der Feudenheimerstraße würde dazu beitragen, dass dieser Ort nicht in Vergessenheit gerät, und vielleicht sogar bei manchem das Interesse für diesen besonderen Ort und seine Geschichte wecken.
Auch im Leitbild unserer Gemeinde (mit dem Foto des jüdischen Friedhofs) steht der Leitsatz:
„Eine lebendige Erinnerungskultur erhält das Gedenken an alle Opfer von Terror und Gewaltherrschaft. Sie dient nachfolgenden Generationen als Mahnung, für Toleranz und Menschenwürde einzutreten.“
Seit vielen Jahren stehen 15 000 Euro für Aus- und Beschilderung öffentlicher Einrichtungen im Haushalt, was bisher noch nicht umgesetzt wurde. Dies geht auf eine Initiative unseres damaligen Gemeinderatskollegen Thorsten Adelmann zurück, der sich für eine einheitliche Beschilderung der öffentlichen Gebäude im Ort einsetzte. Im Rahmen dieser Haushaltsposition stehen Mittel für die Ausschilderung zur Verfügung. Zugleich besteht die Möglichkeit nicht nur den jüdischen Friedhof, sondern auch unsere beiden anderen Friedhöfe und die übrigen öffentlichen Einrichtungen mit einer einheitlichen Beschilderung auszuweisen.

Dr. Katharina Kohlbrenner

« CDU-Landtagsabgeordnete informieren sich vor Ort - Klein, Philippi und Dr. Schütte im Gespräch mit Polizeipräsident Stenger Kein Zusammenwirken mit Extremisten! »

Jetzt teilen: